Freitag, 21. November 2014

Alltag kehrt ein

Leider hatte ich letzte Woche Schwierigkeiten mit dem Internet, weshalb der Post über San Miguel Dueñas erst jetzt kommt. Ich wollte nun mal davon erzählen, wie ich hier eigentlich wohne und was ich genau mache.
Mit ca. einer Woche Verspätung habe ich letztendlich das Voluntärszimmer im CMT, meinem Projekt, bezogen. Das Zimmer wirkt echt riesig (es ist vielleicht aber auch einfach nur leer:D), ich habe jedoch alles, was ich brauche:). Außer meinem Zimmer gibt in dem Gebäude noch einen „Konferenzraum“, das Büro der Ernährungsberaterin, eine Küche (in der ich zumindest am Wochenende auch selbst kochen kann) und einige andere Räume, in denen ich bis jetzt noch nicht war. Um das Centro herum liegen ein Fußballfeld, ein Kindergarten und eine Schule; neben mir wohnt eine Art Hausmeister mit seiner Familie, der auf das Gelände aufpasst und in der Nacht abschließt. Auch, wenn ich nicht gerade denke, jeden Moment geklaut zu werden, gibt das doch ein sichereres Gefühl.
Wie schon erwähnt, ist Dueñas umgeben von den 3 Vulkanen Agua, Fuego und Acatenango, die einen echt beeindruckenden Anblick liefern! Vor allem morgens vom Fußballplatz aus, hat man teilweise im strahlenden Sonnenschein eine atemberaubende Sicht auf die 3 Giganten. 
 
Blick hinters Centro auf Fuego und Acatenango
Mein Zimmer:)
Blick auf den Agua
Meine Tätigkeit im Centro beschränkt sich derzeit auf den Vormittag. Wie unter „das Projekt“ beschrieben, kümmert es sich v.a. um unterernährte Kinder aus dem Dorf (jedoch ist hier auch Übergewicht ein Problem). Dazu müssen diese natürlich erst einmal von der Ernährungsberaterin Mariajosé evaluiert werden, wobei ich ihr zum Teil helfe. Theoretisch sollten alle Kinder mindestens einmal pro Monat zum Überprüfen der Werte kommen, derzeit haben wir aber kaum Familien, die dies wirklich einhalten (einerseits wohl, weil Ferien sind, andererseits, weil viele Familien es einfach für nicht so wichtig ansehen). Aus diesem Grund gehen wir auch auf Hausbesuche. Teilweise ist es echt krass zu sehen, in was für Verhältnissen die Menschen hier leben! (Bei Gelegenheit werde ich darüber evtl. nochmal extra schreiben). Deshalb werden Informationsveranstaltungen für Mütter durchgeführt, wie durch einfache Maßnahmen  Wohn- und Gesundheitssituation verbessert werden können, da hier auch einfache Hygieneregeln wie etwa Händewaschen in großen Teilen der Bevölkerung kaum verbreitet sind. Eigentlich sollten außerdem die heftigsten Fälle von Unterernährung bei Kindern zwischen 2 und 5 Jahren hier im Centro täglich Essen bekommen und beschäftigt werden, jedoch wird dieses Angebot von den betroffenen Familien nicht angenommen. Mit der Kinderbetreuung wäre dann hauptsächlich ich beauftragt, allerdings weiß ich nicht so genau, wie die sich das vorstellen, da mein Spanisch eindeutig noch zu schlecht ist und wenn kein Freiwilliger hier ist, gibt es irgendwie gar keinen, der sich dann ganzen Tag lang um die Kinder kümmert…  Dieser Teil meiner Arbeit ist jedenfalls sehr interessant und ich habe echt schon einiges gelern.

Mit (einem Teil) einer Familie im Centro
Gibt es im Centro für mich mal nichts zu tun, helfe ich  auf dem Sportplatz nebenan beim Fußballtraining für Kinder, das dort vier Mal pro Woche morgens stattfindet. Auch das macht total Spaß und es ist echt cool zu sehen, wie schnell einen die Kinder ins Herz schließen, auch wenn man sich kaum mit ihnen verständigen kann. Um meine Spanischkenntnisse schnell auszubauen (und mich ein bisschen zu beschäftigen, in Dueñas gibt es ansonsten nämlich echt nicht so viel zu tun :D), besuche ich für einige Wochen jeden Nachmittag noch einen Sprachkurs in Antigua. Inzwischen machen sich auch die ersten Fortschritte bemerkbar und ich habe festgestellt, dass im Dorf ein deutlich schwerer zu verstehender Dialekt gesprochen wird :D. Nach dem Unterricht bleibt mir immer noch etwas mehr als eine Stunde, bevor ich zurückfahren muss (ich sollte nämlich daheim sein, wenn es dunkel ist, was hier leider schon um halb 6 der Fall ist :/ ) Diese Zeit verbringe ich meist mit Amelia, einer Amerikanerin, die für 3 Monate hier ist und an derselben Sprachschule wie ich lernt (Paula ist leider schon in ihr Projekt in der Stadt zurück). Antigua ist auf jeden Fall ein wunderschönes Städtchen, in dem sich die Zeit gut verbringen lässt. An den Wochenenden erkunde ich meist mit Amelia und Paula die nähere und weitere Umgebung:) .



Mit Amelia im Schokomuseum:)





Antigua