Das Projekt

Viele werden sich sicherlich fragen, was ich in Guatemala will und dazu noch so eine lange Zeit! Um das zu erklären, möchte ich hier ein bisschen über meine "Motivation" und mein Projekt berichten.
Im Grunde war es schon immer mein Plan, nach der Schule ins Ausland zu gehen, um das Leben dort kennenzulernen. Vor allem die "lateinamerikanische Kultur" (falls man davon überhaupt sprechen kann) und die Sprache Spanisch, haben es mir angetan. Weiter habe ich mir gedacht, dass ich dort ja schlecht ein Jahr lang nur rumlungern kann und allein von Reisen lernt man zwar das Land, nicht aber die Leute richtig kennen (ganz zu schweigen davon, dass mir das eindeutig zu teuer wär:D) Der perfekte Kompromiss war für mich, in Lateinamerika ein FSJ (Freiwilliges soziales Jahr) in einer sozialen Einrichtung zu machen. Über einige Umwege bin ich dann auf das Centro Madre Teresa in Guatemala gekommen.
Dieses Projekt liegt in dem 14 000 Einwohner Dorf San Miguel Dueñas, ca. 40 Kilometer von der Hauptstadt Guatemala Stadt entfernt.


 Die Einrichtung soll Fehl- bzw. Unterernährung entgegenwirken, unter der ca. 50% aller guatemaltekischen Kinder leiden; dazu sind z.B. eine Ernährungsberaterin und eine Köchin angstellt, die sich um die am meisten betroffenen Kinder kümmern. Das Centro wurde erst vor wenigen Jahren auf Initiative des Erlanger Künstlers Dieter Erhard gegründet; das Haus, zu großen Teilen vom Rotary Club Erlangen Schloss sowie aus den Erlösen des Eltersdorfer Queckenmarkts finanziert, 2012 eingeweiht. Aus diesem Grund hat es auch noch unter einigen Startschwierigkeiten zu leiden, denn bis jetzt befinden sich aus einer Vielzahl von Gründen noch keine Kinder regelmäßig im Projekt. So ist zum Beispiel kein Geld da, um das notwendige Essen für die Kinder zu bezahlen.
Meine Aufgaben im Projekt sind nicht so wirklich genau definiert und ich muss mir, abgesehen von eiigen besonderen Projekten, die ich durchführen soll, selber eine Beschäftigung suchen. Zum einen helfe ich der Ernährungsberaterin  beim evaluieren von vorbeikommenden Kindern oder bei Hausbesuchen. Außerdem habe ich die Aufgabe, einen Raum mit Mikroskopen zu bestücken und dann mit diesen kleine Führungen für Kinder im nahen Ökopfad durchzuführen.



Es gibt auch noch weitere Projekte, die durch deutsche Spenden mitfinanziert werden.
Die meisten guatemaltekischen Durchschnittshaushalte müssen nach wie vor über offenem Holzfeuer kochen - was auf lange Sicht gesehen einerseits sehr teuer und vor allem auch extrem gesundheitsschädigend ist. Brennstoffsparende und rauchvermindernde Öfen existieren zwar, sie sind jedoch mit etwa 120 US$ pro Stück für die guatemaltekische Durchschnittsbevölkerung nicht bezahlbar. Aus diesem Grund werden sie von der Stadtverwaltung in San Miguel Dueñas "verliehen", da sie Gesundheit und Lebensqualität der Familien ungemein verbessern. Um diese anzuschaffen, werden ebenfalls viele Spenden benötigt.

Natürlich denke ich nicht, als einzelner unqualifizierter Helfer die Welt verändern zu können, aber vielleicht kann trotzdem dem einen oder anderen das Leben etwas erleichtert werden. Und wenigstens kann ich versuchen, auf die Lage der Menschen dort aufmerksam zu machen, sodass ihnen in Zukunft mehr geholfen wird.

Weitere Infos und Bilder gibt es unter:  http://dieter-erhard.com/Soziales.html